Ausschnitte aus Gesang der Landstraße
- zu fuß und leichten herzens schlage ich die offene straße ein
- die erde das ist genug ich wünsch mir die sternenbilder nicht näher ich weiß wo sie sind - sind sie gut
ich weiß sie genügen denen die zu ihnen gehören
- ich glaube was immer ich treffen werde hier unterwegs das werde ich mögen und wer immer mich sehen wird wird mich mögen
ich glaube wen immer ich sehe muß glücklich sein
- hier kommt die wahrheit ans licht hier muß der mensch stich halten - hier zeigt sich was in ihm ist vergangenheit zukunft erhabenheit liebe-
sind sie nicht in dir so bist du auch nicht in ihnen einzig der kern jedes dinges zählt wo ist der die schale abstreift für dch und mich wo ist der trug und hüllen zerreißt für dich und mich hier ist
gemeinschaftsgefühl - nicht vorbedacht sondern im augenblick geboren weißt du was es heißt im vorbeigehen geliebt zu werden von fremden kennst du die sprache dieser sich drehenden augenbällen
hier ist das strömen der seele das strömen der seele kommt von innen her durch unerlaubte pforten immerdar fragen weckend dieses sehnen - warum diese gedanken im dunkeln - warum
warum gibt es männer und frauen in deren nähe das sonnelnlicht mir das blut schwellt warum wenn sie von mir gehen sinkel die wimpel meiner freude schlaff und matt warum gibt es bäume unter deben ich niemals gehe ohne
das große melodische gedanken sich auf mich senken was ist es daß ich so jäh mit fremden tausche
- was macht mich empfänglicher für eines mannes oder weibes wohlwollen was sie für das meine
- allons doch sei gewarnt wer mit mir wandert braucht ausdauer sehnen und das beste blut
keiner komme zur probe bringt er nicht mut und gesundheit mit komme lieber nicht - wenn du dein bestes schon verbraucht hast die alleine sollen kommen die da kommen in süßen und festen leibern
kein siecher keins schnapssäufer keine venerische pest darf hier mit ( ich und die meinen überzeugen nicht durch beweise gleichnisse reime wir überzeugen durch sein )
- hör ich will ehrlich sein mit dir ich biete nicht die alten - glatten preise ich biete dir neue - raue preise
dies ist die ordnung die für dich gelten muß du sollst nicht anhäufen was man reichtum nennt du sollst ausstreuen mit verschwendender hand alles was du verdienst und vollbringst
- du sollst dich nicht halten lassen von denen die ihre offenen hände ausstrecken nach dir
- immer lebendig immer voran würdevoll feierlich traurig vereinsamt verschüchtert rasend ungestüm schwach enttäuscht verzweifelt stolz liebevoll
krank von menschen geehrt von menschen verworfen sie wandern sie wandern ich weiß daß sie wandern - doch weiß nicht wohin doch ich weiß sie wandern dem besten - wandern etwas erhabenem zu
- allons der weg liegt vor uns er ist sicher - ich habe ihn erprobt meine eigenen füße heben ihn wohl erprobt - laß dich nicht halten
laß das papier unbeschrieben auf dem pult und das buch ungeöffnet im gestell laß das werkzeug leigen in der werkstatt laß das geld unverdient laß die schule stehen - achte nicht auf das geschrei des lehrers
laß den prediger predigen in seiner kanzel laß den anwalt plädieren vor dem gericht und den richter das gesetz auslegen
|